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Im ersten Teil der DIY-Anleitung für einen individuellen Marathontrainingsplan hast du erfahren, wie du dein Marathon-Ziel definierst, welche Trainingstypen es gibt und wie du deinen Trainingstyp bestimmst. Im Teil zwei ging es um Schlüsseleinheiten der Marathonvorbereitung, die richtige Trainingspace und die Ermittlung der optimalen Trainingstage gegeben. Du hast gelernt, welche Gedanken Toni unser Beispielathlet in seine Planungsphase einfließen lässt. Damit wäre also alles gesagt, also kann der Marathonlauf losgehen, oder? Wozu noch einen Teil drei?

Marathonlauf – Viele kleine Schritte führen zum Ziel

Im aktuellen Teil will ich dir zeigen, wie du aus dem Erkenntnisgewinn von Schritt 1 bis Schritt 6 einen Trainingsplan erstellst. Dies wird im letzten Abschnitt erfolgen. Einsteigen möchte ich mit dem Thema Periodisierung, denn schließlich ist der Trainingsplan für den Marathon ähnlich wie der Marathonlauf selbst eine Aneinanderreihung von Einzelschritten, die jedoch nur als Ganzes zum Ziel führen.

Schritt 7 – Periodisierung

Die Vorbereitung auf einen Marathon kann eine lange Reise sein. Für aktuelle Nichtläufer kann diese Reise 1-2 Jahre dauern. Selbst für geübte Athleten können je nach Ziel schnell Pläne von 12 bis 26 Wochen entstehen. Dabei ist es wichtig dem Körper und dem Geist Zeiten der Regeneration einzuräumen. Nur die Phase der Erholung und der Regeneration führt mittel- und langfristig zu einer stabilen Leistungsentwicklung. Dies ist übrigens einer der Hauptgründe, warum Doping häufig nicht mehr zur direkten Leistungssteigerung eingesetzt wird, sondern um die Regeneration zu beschleunigen.

Für erfahrene, verletzungsfreie Athleten nutze ich häufig einen 3×1 Wochen-Rhythmus. Heißt für dich, du steigerst 3 Wochen die Belastung und hast dann eine Woche wo du Umfänge und Intensität zurückfährst. Dazu plane ich die letzten zwei Wochen als Tapering-Wochen ein. Diese Wochen dienen dazu, vor allem den Kopf auf das Kommende vorzubereiten.


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    Wenn du noch unerfahren bist, oder häufiger mit Verletzungen kämpfst, kann sich für dich auch ein 2×1 Wochen-Rhythmus anbieten. Dabei wird dem Körper mehr Zeit für die Regeneration eingeräumt. Sollte dein Ziel noch länger als 10 Wochen in der Zukunft liegen, dann kannst du, wenn dein Fokus auch darauf liegt schneller zu werden, die Perioden mit unterschiedlichen Schwerpunkten belegen. Du kannst zunächst mit dem Grundlagentraining starten und eher auf Umfang trainieren und erst aus dieser Basis heraus fängst du dann mit den 10 Wochen Aufbautraining direkt vor dem Wettkampf an. Aber auch bei dieser Methode solltest du spätestens jede 4.Woche als Erholungswoche planen.

    Toni ist fit. Er will sich nur auf die 10 Wochen Aufbautraining beschränken. Sein Termin ist Ende KW 38 der Berlin Marathon. Er plant von diesem Termin rückwärts. KW 38 und KW 37 sind Tapering-Wochen, gefolgt von KW 36, eine von zwei Erholungswochen. KW 35-33 sind Belastungswochen. KW 32 ist wieder eine Erholungswoche. KW 31-29 ist der erste Belastungsblock. Bis zum Montag in KW 29 trainiert Toni nach dem 2×1 Prinzip an seinen Grundlagen. In dieser Zeit macht er auch viel Alternativ-Training.

    Schritt 8 – Alternativ-Training

    Alternatives Training ist in der Trainingslehre ein äußerst umstrittenes Thema. Häufig wird darauf hingewiesen, dass alternatives Training nicht schneller macht. Nur spezifisches Training in der Sportart lässt einen schneller werden. Dies ist zwar per Definition nicht falsch, aber der daraus abgeleitete Schluss, dass es unnötig ist, ist falsch. Gerade wenn du nachhaltig und ganzheitlich trainieren willst, dann sollte Alternativ-Training eine wichtige Rolle in deinem Trainingsplan spielen. Daher ist es in meiner Philosophie auch als eine Schlüsseleinheit definiert. Für mich als Trainier steht die Gesundheit meiner Athleten*innen an oberster Stelle. Erst danach kommen Erfolge, Titel, Bestzeiten. Daher steht in dem dir hier vorgestellten Trainingsplan 3x pro Woche 20-30 Minuten Stabitraining bzw. im Grundlagenbereich mindesten eine Einheit Alternativtraining pro Woche.

    Schritt 9 – Zusammenbau

    Jetzt ist der große Moment gekommen, jetzt wird das große Puzzle aus den vielen kleinen Teilchen zusammen gesetzt.Dazu planst du zunächst die Zeit von deinem Event bis zum heutigen Tag rückwärts, so wie im Bild unten dargestellt.

    Periodisierung Trainingsplan Marathon Trainingsplanung

    Als nächstes planst du die Schwerpunkte pro Periode. Hier mal exemplarisch für Aufbaublock I und unseren Toni dargestellt. Berücksichtige hier auch Sondertermine, an denen du schon weißt, dass Training nicht so einfach wird.

    Mesozyklus Training Marathon Trainingsplanung

    Toni wird wie geplant 4 mal pro Woche laufen. Nur in KW32 fällt das Nachbarschaftfest unausweichlich in den Plan. Doch auch hier hat Toni „Glück im Unglück“. In einer Erholungswoche er einfach aus 4 geplanten Einheiten 3 machen und sich somit einen Tag mehr Regeneration verschaffen. Das Krafttraining an diesem Tag fällt aus. Nicht schön, aber es folgt der Regel, keine Einheit kann nachgeholt werden.

    Die fertigen Pläne musst du dann für die laufende und die nächste Woche an deine tatsächlichen Gegebenheiten anpassen. Du solltest nach jeder Periode aufschreiben was gut und was schlecht lief. Damit hast du die Möglichkeit dein Training noch besser zu steuern und den Plan noch mehr zu individualisieren.

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    Bald ist es wieder so weit. Die großen Herbstmarathons z.B. Berlin Marathon, Frankfurt Marathon oder New York Marathon rufen. Und viele Läufer*innen werden diesem Ruf folgen. In den nächsten Wochen möchte ich dir in einer dreiteiligen Artikelserie eine Anleitung geben, wie du dir einen individuellen Marathon Trainingsplan selbst erstellen kannst. Ich zeige dir, worauf du achten musst und wie die Stolperfallen geschickt umschiffst. Insgesamt werden wir 9 einzelne Schritte erledigen um die Planung abzuschließen.

    In diesem Artikel lernst du Toni unseren Beispiel-Läufer kennen und lernst, wie du das richtige Marathon-Ziel für dein Vorhaben definierst. Ich stelle unterschiedliche Trainingstypen vor und zeig dir, welchen Einfluss sie auf deine Planung haben. 

    Außerdem geht es um das Thema Zeitmanagement. Die Vorbereitung auf eine Marathon erfordert einiges an Zeitplanung und Entbehrungen.

    Trainingsplan Marathon 16 Wochen kostenlos

    Damit genug der Vorrede. Fangen wir an. Ganz klar und deutlich möchte ich vor dem Start auf folgendes hinweisen: Wenn Du für einen Marathon trainieren willst, dann nimm Dir genug Zeit. Wenn Du heute keinen Sport machst, dann kannst Du innerhalb eines Jahres Deinen Körper auf einen Marathon vorbereiten. Dir muss jedoch klar sein, dass Du dann keine Wunderzeiten laufen kannst und dass Du Dich auf einem sehr schmalen Grad zwischen Training und Verletzung bewegst. Wenn Du Dich heute nicht regelmäßig bewegst, dann ist im ersten Jahr ein Halbmarathon ein geeigneteres Ziel. Im zweiten Jahr kannst Du dann den Marathon in Angriff nehmen.

    Für den hier dargestellten Marathon Trainingsplan solltest Du mindestens einen Halbmarathon um die zwei Stunden absolvieren können, oder schon mal einen Marathon gefinisht haben. Wir werden uns hier ausschließlich auf die letzte Phase der Marathon-Vorbereitung (16 Wochen) konzentrieren.

    Schritt 1: Das Ziel – Welches Ziel hast Du bei Deinem Marathon?

    Wie findest Du aber ein realistisches Ziel für den Marathon? Wenn Du eine neuere Garmin-Uhr hast, dann zeigt Dir die Laufzeitprognose eine theoretische Marathon-Zielzeit an. Meine persönliche Erfahrung zeigt jedoch, dass dieser Wert das absolute Optimum darstellt. Bei anderen Herstellern gibt es sicherlich eine ähnliche Technologie. Alternativ kannst Du auch einen der folgenden Links ausprobieren

    Die hier aufgeführten Beispiele können Dir helfen, Dich zu Beginn besser einzuordnen und realistisch zu bewerten. Wer aktuell die 10km nicht unter 60min laufen kann, sollte nicht mit einem Trainingsplan für eine Marathonzielzeit von 3:30h beginnen. Wenn Du also weißt, wie schnell Du laufen willst, dann können wir zum nächsten Punkt kommen.

    Für unser Beispiel werden wir einen Marathon Trainingsplan für einen Marathon sub 3:30 erstellen. Unser Beispiel-Läufer, nennen wir ihn Toni, ist Vollzeit-Angestellter und muss täglich 8h Büroarbeit absolvieren. Außerdem hat er eine Familie und damit entsprechende familiäre Verpflichtungen.


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      Schritt 2: Trainingstyp – Finde Deinen Trainingstyp!

      Du musst herausfinden welcher Typ Sportler*in Du bist. Bist Du eher ein Wettkampftyp oder eher ein Trainingstyp? Wie viele Wettkämpfe brauchst Du, um den Wettkampf-Flow zu bekommen? Dies hat einen starken Einfluss auf den Trainingsplan, seine Belastungsphasen und die einzuplanenden Vorbereitungswettkämpfe.

      Außerdem solltest Du Dir die Frage stellen, wie gut Du bisher mit Planvorgaben zurecht gekommen bist. Fällt es Dir leicht, feste Trainingstermine einzuhalten? Kannst Du Dir die Trainingszeit frei einteilen und gut planen?

      Unser Toni braucht eher weniger Wettkämpfe. Er hat bereits zwei Marathons in den Beinen und weiß, was auf ihn zukommt. 

      Schritt 3: Invest – Was bist Du bereit für den Marathon (Trainingsplan) zu „opfern“?

      Das ist wohl die spannendste Frage, die Du Dir vor dem Start beantworten solltest. Wie viel bist Du bereit zu investieren? Die Vorbereitung auf einen Marathon bedeutet ein hohes Maß an Disziplin und auch ein gewisses Maß an Egoismus. Du wirst je nach Plan 8h – 15h in der Woche mit Training verbringen. Diese Zeit musst Du woanders einsparen. Diese Einsparung ist häufig nur in der Freizeit möglich.

      Das finale Gespräch mit der Familie steht noch aus. Bisher hat Toni immer viel Unterstützung erfahren. Die anderen Marathons hat er jedoch mit nur dreimal Lauftraining in der Woche vorbereitet. 

      Marathonvorbereitung erfordert einiges an Planung. Im nächsten Teil der Anleitung zur Erstellung eines individuellen Marathon Trainingsplan gebe ich dir einen Überblick, welche Pläne sich als Grundlage oder zur groben Orientierung anbieten und was die wichtigsten Begriffe in Trainingsplänen bedeuten. (Schritt 4 bis 6)

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      Vor 4 Wochen habe ich meine Planung für unser Kurz-Trainingslager auf Fuerteventura vorgestellt. Heute gibt es eine kleine Nachbetrachtung. Wir haben für euch unsere 13 wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst. 

      Weiterlesen

      Wir Ausdauersportler*innen wissen: Es ist nicht immer einfach, sein Training in den Alltag zu integrieren. Als vollzeitarbeitende Läufer*innen oder Triathlet*innen(en) müssen die Trainingszeiten gut geplant sein. Nun gibt es unterschiedliche Typen. Die einen bevorzugen Frühsport und absolvieren ihr Training daher bereits vor dem eigentlichen Tagesbeginn. So klingelt der Wecker zu teilweise abenteuerlichen Zeiten. Dann heissts raus aus den Federn und rein in die Laufschuhe. Die Ausrüstung wurde bereits am Vorabend säuberlich rausgelegt, der/die schlaftrunkende Läufer*in muss nicht nachdenken, nur den Organismus in Gang bringen.

      Dann gibt es die Langschläfer*innen, die sich nie im Traum vorstellen können, am Morgen zu trainieren. Irgendwann jedoch, wenn die Distanzen immer größer und der Trainingsumfang immer höher wird, wird der/die Langschläfer*in zwangsweise zum/zur Frühsportler*in. Wenn dann noch Kinder mit im Spiel sind, ist es umso wichtiger, sein eigenes Programm bereits vor Beginn des eigentlichen Tages durchzuführen. Denn der Job Mama/Papa steht ja auch täglich auf der to-do Liste.

      Alster Hamburg – Sonnenaufgang beim Frühsport

      Aber was ist nun besser – Frühsport oder abendliches Training?

      Wir gehören beide nicht zu den geborenen Morgensportler*innen. Am frühen Morgen Hochleistung zu bringen, das fällt uns sehr schwer. Mein Blutdruck ist sehr niedrig und dadurch fällt es mir schwer, am Morgen in die Gänge zu kommen. Carsten fühlt sich vor seiner ersten Tasse Kaffee und einem Frühstück auch nicht munter. Nichtsdestotrotz versuchen wir mittlerweile regelmäßig Morgens zu trainieren. Folgende Vorteile sehe ich in frühem Training:

      1. Es ist ein großartiges Gefühl, wenn man seine Trainingseinheit bereits vor Beginn des Arbeitsalltages absolviert hat. Für mich persönlich ist das ein absolutes Hochgefühl, wenn ich ins Büro fahre und meine Tageskilometer bereits in den Beinen habe oder eine wichtige Krafteinheit abhacken kann.
      2. Das frühe Training macht fit für den Alltag. Ich bin unglaublich klar, wenn ich morgens trainiert habe und dann mit der Arbeit beginne. Meine geistige Frische ist deutlich höher, als wenn ich ohne Frühsport mit der Arbeit beginne.
      3. Wenn man Morgens trainiert, hat man Abends Zeit, etwas zu unternehmen, natürlich vorausgesetzt, dass man nicht zwei Tageseinheiten auf dem Trainingsplan stehen hat.
      4. Man kommt nicht in die Bredouille eine Trainingseinheit ausfallen zu lassen aufgrund eines harten Arbeitstages, ungeplanten Terminen oder der spontanen Anfrage von Freunden für einen gemeinsamen Abend (wieder vorausgesetzt, dass nicht zwei Tageseinheiten geplant sind).
      5. Im Sommer kann frühes Training sehr hilfreich sein. Bei hohen Temperaturen sind die Ozonwerte am Morgen und die Sonneneinstrahlung und Temperatur noch nicht so hoch, wie am Nachmittag/Abend. Gerade beim Laufen im Sommer ist das Training am frühen Morgen häufig deutlich angenehmer, als zu einer anderen Tageszeit.

      Hier die Nachteile von frühem Training:

      1. Strenge und Disziplin bei der Zubettgehzeit sind notwendig, damit man regelmäßig frühe Trainingseinheiten durchziehen kann. Nur mit ausreichend Schlaf kann man Frühsport auf Dauer erfolgreich in den Alltag integrieren. Dadurch ist man eingeschränkt in der Abendplanung und  gesellschaftlichen Spontanität.
      2. Der geistigen Frische zu Beginn des Arbeitstages folgt manchmal auch ein Müdigkeitstief, wenn man etwas Zeit am Schreibtisch verbracht hat. Hier sind Selbstständige oder Homeoffice Menschen, die ihren Arbeitsalltag flexibel gestalten können, im Vorteil, denn ein kurzes Schläfchen hilft da meistens Wunder.
      3. Training ohne Frühstück ist für viele Sportler*innen ein schwieriges Thema und häufig auch nicht ratsam. Andererseits können einige Leute auch nicht direkt nach dem Aufstehen etwas essen. So kann die Nahrungsaufnahme vor einer frühen Trainingseinheit ein Problem darstellen.
      4. Gerade im Winter haben viele Menschen Probleme, ihren Kreislauf am Morgen in Gang zu bringen. Wenn es noch stockdunkel ist, ist der Körper nicht unbedingt darauf getrimmt, rauszugehen und Höchstleistung zu bringen.
      5. Training vor der Arbeit ist in der Regel zeitlich begrenzt. Dadurch kann man die Trainingseinheit auch nicht beliebig ausbauen, wenn es gut läuft. Bei Training in der Gemeinschaft fällt das entspannte Schwätzchen danach durch die zeitliche Begrenzung weg.

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      Was ist also besser? Frühsport oder abendliches Training?

      Ich denke darauf gibt es keine allgemeine Antwort. Wie ihr schon an meiner subjektiven Pro- und Kontraliste sehen könnt, gibt es beim Frühsport Vor- und Nachteile. Hier sind sicherlich individuelle Vorlieben am Ende entscheidend. Bin ich ein*e Frühaufsteher*in? Hacke ich gerne das Training bereits am Morgen ab? Oder komme ich Morgens nur schwer in die Gänge und brauche erstmal meinen Kaffee, um überhaupt Mensch zu sein?

      Bei den genannten individuellen Vorlieben muss man allerdings auch konstatieren, dass die meisten Dinge nur eine Gewohnheitsfrage sind. Auch wenn man kein*e Frühaufsteher*in ist, kann man sich das frühe Training antrainieren. Wenn man am Morgen die Dosis Koffein benötigt, kann man sich durchaus vor dem Lauf einen Espresso genehmigen. Ausreichend Schlaf ist wie erwähnt eine Frage der Disziplin.

      So kämpfen auch wir regelmäßig mit unserem inneren Schweinehund. Frühsport ist nicht unsere große Leidenschaft. Andererseits ist es genial, wenn man seine Trainingseinheit bereits am Morgen absolviert hat und somit am Abend für andere Dinge Zeit hat. Tage, an denen man Morgens und Abends trainiert, ermöglichen es dem/der Amateursportler*in regelmäßige Pausentage einzubauen, die sehr wertvoll für die Regeneration sein können.

      Active - das Ausdauer-Coaches-Trainingskonzept für Ausdauersport, Triathlon, Laufen, Radfahren, Trailrunning, Marathon, Ultra laufen

      Wichtig ist aus meiner Sicht, dass jeder den optimalen Ansatz für sich selbst findet.

      Wie seht Ihr das? Trainiert Ihr lieber Morgens oder Abends? Seht Ihr auch die Vor- und Nachteile von morgendlichem Training, die ich aufgezählt habe? Oder gibt es andere Punkte, die für Euch in der zeitlichen Planung Eures Trainings eine entscheidende Rolle spielen?

      Ich freue mich auf Eure Kommentare!

      Bei der Trainingsplanung lässt sich ein Trainingslager grob in 3 Abschnitte unterteilen. Es gibt eine Pre-Phase, diese beschreibt die unmittelbare Zeit vor dem Trainingslager, dem schließt sich das Trainingslager selbst an und zum Schluss die Post-Phase. Dies ist die Zeit direkt nach dem Trainingslager. Für jede dieser Phasen gibt es unterschiedliche Aspekte zu berücksichtigen. Im nachfolgenden Blogpost möchte ich zum einen allgemeine Tipps hierfür geben und euch vorstellen, wie ich ein Kurztrainingslager von 5 Tagen und 7 Einheiten plane. Dies wird wie folgt ablaufen:

      • Tag 1: Anreise + 1. Einheit
      • Tag 2 – 4: 2. – 6. Einheit
      • Tag 5: 7. Einheit + Abreise
      Trainingslager sollten gut geplant sein. Eine gute Vorbereitung und Nachbereitung ist wichtig (Symbolbild)
      Vorbereitung Trainingslager – Bücher wälzen, Infos einholen und Plan erstellen

      Wer von euch war schon mal im Trainingslager um der Saisonvorbereitung einen besonderen Schub zu geben? Bei Triathleten wird häufig das Frühjahr zum Anschieben der Radform genutzt. Meist fliegt der/die Athlet*in 1 bis 2 Wochen in den Süden um bei 15 – 25 Grad so viele Radkilometer wie möglich in die Beine zu bekommen. Damit sind wir auch schon mitten in der Pre-Phase für unser Trainingslager.

      Pre-Phase – optimal vorbereitet ins Trainingslager starten

      Die Pre-Phase beginnt je nach Trainingslager-Länge und geplanter Umfänge 1-2 Wochen vor dem Trainingslager. Die Trainingswoche vor dem Trainingslager sollte etwas dosierter angegangen werden. Nicht zu viel Intensität und Umfang einplanen. Schließlich wollen wir im Trainingslager viel Umfang und häufig auch erhöhte Intensitäten trainieren, ohne uns zu verletzen. Wenn ihr ein sportartenspezifisches Trainingslager einplant, wie zum Beispiel für die Radform, dann solltet ihr darauf achten, dass ihr in den 1-2 Wochen vorher ebenfalls schon Radtraining absolviert. Der Hintern sollte einfach schon wieder ein wenig ans Rad gewöhnt sein, wenn es losgeht. Für das Laufen gilt genau das gleiche. Wer im Trainingslager sehr viele lange Läufe plant, der sollte bereits vorher einige lange Läufe gemacht haben, damit die Bänder und Gelenke bereits eingewöhnt sind.

      Unser Kurztrainingslager habe ich direkt an des Ende eines 3-wöchigen Belastungsblock gelegt. Damit stelle ich sicher, dass der Körper bereits einiges an Belastung gewöhnt ist. Ich plane mit konkreten Wochenkilometern und so steuere ich die Tage vor dem Trainingslager etwas herunter, damit wir trotzdem möglichst ausgeruht ins Trainingslager fliegen können. Die Sonne soll zum Ende von drei harten Wochen dazu beitragen, dass wir auch den letzten Belastungspeak mit dem nötigen Spaß und Biss absolvieren.

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      Im Trainingslager – Regeneration ist wichtig

      Die Erfahrung zeigt mir, das viele Athleten*innen zwar bei der Planung und Durchführung auf das optimale Material achten und die optimale Belastungsstruktur berücksichtigen, jedoch viel zu wenig über die Regeneration nachdenken. Dabei sind sowohl die Ernährung und mentale Erholung (passive Regeneration) als auch Dehnung und Mobilitätseinheiten (aktive Erholung) relevant. Gerade wenn abends das ein oder andere alkoholische Getränk konsumiert wird, oder der nötige Schlaf vernachlässigt wird, kann der Körper innerhalb weniger Tage an seine Grenzen kommen und dann sind Verletzungen vorprogrammiert. Bei der Ernährung lassen viele sogenannte Sport-Hotels noch ein wenig Professionalität vermissen. Hier hilft es direkt im Hotel mal nachzufragen bzw. die verfügbaren Bilder im Netz genau zu studieren. Häufig gibt das schon einen guten Überblick zu dem, was einen erwartet. Die Regeneration kann sehr unterschiedlich sein, je nachdem was einem gut tut.

      In unserem Kurztrainingslager wird es wie folgt aussehen. Am Anreise-Tag werden wir noch einen lockeren Lauf einplanen. Am ersten vollen Trainingstag steht dann bereits der erste lange Traillauf auf dem Plan, während als zweite Einheit nur noch Schwimmen geplant ist. Allerdings sehr locker. Am zweiten vollen Trainingstag werden wir mit einer Krafteinheit starten und später noch eine lockere Laufeinheit absolvieren. Der dritte Tag wird noch einmal einen längeren Lauf als Schwerpunkt haben und der Rest des Tages ist frei. Am Abreise-Tag werden wir vormittags nochmal schwimmen gehen und dann entspannt abreisen.

      Post-Phase – Ohne Verletzung und Erkältung in den nächsten Belastungsblock

      Nach dem Trainingslager muss zunächst die Regeneration in den Vordergrund gestellt werden. Der Körper ist nach so vielen Einheiten müde und braucht Erholung. Schneller werden wir ja nicht, während des Trainings, sondern in der Erholungsphase. Hier wird häufig der Fehler begangen, dass versucht wird, den hohen Umfang beizubehalten. Gerade für berufstätige Menschen eine völlig illusorische Herangehensweise.

      Bei fünf Tagen Trainingslager plane ich direkt im Anschluss drei regenerative Trainingstage ein und die restliche Woche ohne hohe Intensitäten und mit reduzierten Umfängen. Hier kann mit aktiver Regeneration (Alternativsport, Massagen usw.) ein gutes Ergebnis erreicht werden.

      Damit wären wir am Ende unserer Trainingslagerplanung angelangt. Jetzt fehlen nur noch Flug, Hotel, Wetterdaten und schon kann es losgehen.

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      Was wir bei unserem kleinen Ausflug nach Fuerteventura haben wir später auch noch aufgeschrieben. Heraus gekommen sind 13 (nicht immer ganz ernst gemeinte) Dinge die auch für dich nützlich sein könnten.

      Wieviel Planung steckst du in deine Trainingslagervorbereitung? Greifst du hierzu auf fertige Pläne aus dem Netz oder Büchern zurück? Schreibe uns deine Meinung zu Trainingslagern für Amateursportler. Wir sind gespannt.

      Zu Jahresbeginn findet der*die Athlet*in immer wieder eine Vielzahl von Infos und Posts zum Thema Motivation. Die vielen guten (Neujahrs-)Vorsätze sollen schließlich umgesetzt werden. Häufig werden Tipps zur besseren Organisation, Zieldefinition und Selbstmotivation gegeben. Ein Klassiker ist z.B. folgender Tipp: Legt eure Klamotten für den Frühsport immer bereits am Vorabend zurecht. Einen ganz guten Überblick könnt ihr bei Torsten im Ausdauerblog nachlesen. Torsten geht in seinem Beitrag (bzw. in seiner Beitragsserie) auch auf einen Aspekt ein, dem ich mich heute etwas näher widmen möchte. Bei Torsten ist das Kapitel unter der Überschrift „Finde dein Warum“ nachzulesen.

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